Die Abstiegsphase ist eine kritische Phase in einer Evakuierung, insbesondere in mehrstöckigen Gebäuden.
Sie beginnt, sobald die Betroffenen die Fluchtwege erreicht haben und die Treppenhäuser oder anderen vertikalen Fluchtwege nutzen, um aus höheren Stockwerken in sicherere Bereiche zu gelangen. Diese Phase ist besonders anspruchsvoll, da sie körperliche Anstrengung, Orientierung und oft auch gegenseitige Hilfe erfordert. Eine effiziente und sichere Abstiegsphase erfordert gut geplante und instandgehaltene Treppenhäuser, klare Orientierungshilfen, geordnete Bewegungen der Betroffenen und eine effektive Unterstützung durch Evakuierungshelfer.
Bewältigung von Evakuierungen in Mehrstöckigen Gebäuden
Gefahren bei Aufzügen: Aufzüge dürfen in einer Evakuierungssituation nicht genutzt werden, da sie im Brandfall ausfallen oder zur tödlichen Falle werden könnten.
Ausschilderung:Klare Hinweise, dass Aufzüge nicht genutzt werden sollen, und entsprechende Beschilderung zu den Treppenhäusern sind notwendig.
Beschaffenheit der Treppenhäuser
Feuerbeständigkeit: Treppenhäuser sollten feuerbeständig und durch Brandschutztüren vom restlichen Gebäude getrennt sein.
Beleuchtung und Markierungen:Notbeleuchtung und gut sichtbare Markierungen helfen, den Weg in den Treppenhäusern zu finden, auch bei Rauch oder Stromausfall.
Geordneter Abstieg
Ruhiges Verhalten:Personen sollten sich ruhig und geordnet die Treppen hinunterbewegen, um Gedränge und Panik zu vermeiden.
Reihenfolge:Wenn möglich, sollten gehfähige Personen den Abstieg beginnen, während Menschen, die Unterstützung benötigen, besonders begleitet werden.
Unterstützung und Hilfe
Hilfe für Bedürftige:Personen, die Unterstützung benötigen, wie ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen, sollten bevorzugt unterstützt werden.
Evakuierungshelfer: Diese sollten speziell geschult sein, um in Treppenhäusern zu helfen und die Bewegung zu koordinieren.
Panik und Gedränge
Stressbewältigung:Durch klare Anweisungen und eine beruhigende Präsenz der Evakuierungshelfer kann Panik reduziert werden.
Vermeidung von Stauungen: Eine gleichmäßige Verteilung auf alle verfügbaren Treppenhäuser hilft, Stauungen und Gedränge zu vermeiden.
Physische Belastung
Anstrengung:Der Abstieg über mehrere Stockwerke kann körperlich anstrengend sein, besonders für untrainierte Personen oder solche mit gesundheitlichen Problemen.
Regelmäßige Pausen: Anweisungen zu regelmäßigen Pausen, wenn nötig, um Überanstrengung zu vermeiden.
Schulung und Training
Regelmäßige Übungen: Evakuierungsübungen, die den Abstieg in Treppenhäusern umfassen, helfen den Betroffenen, sich mit der Prozedur vertraut zu machen.
Spezialtraining:Besondere Schulungen für Evakuierungshelfer, um ihnen die speziellen Anforderungen und Techniken im Treppenhaus näherzubringen.
Technologische Unterstützung
Notbeleuchtung:Installation von robusten Notbeleuchtungssystemen, die auch bei Stromausfall funktionieren.
Evakuierungsausrüstung: Bereitstellung von Evakuierungshilfen wie Tragen oder Treppenstühlen für Personen, die nicht selbstständig absteigen können.
Infrastruktur und Layout
Breite und Kapazität:Treppenhäuser sollten ausreichend breit sein, um eine schnelle und geordnete Evakuierung zu ermöglichen.
Brandschutz: Regelmäßige Wartung und Inspektion der Brandschutzeinrichtungen in den Treppenhäusern.
Unterstützung und Koordination
Anweisungen geben: Evakuierungshelfer geben klare und präzise Anweisungen und leiten die Betroffenen beim Abstieg an.
Physische Unterstützung: Bei Bedarf leisten sie physische Unterstützung, indem sie beispielsweise ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen begleiten.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Funkgeräte und Kommunikationsmittel: Nutzung von Funkgeräten oder anderen Kommunikationsmitteln, um sich untereinander und mit der Sicherheitszentrale abzustimmen.
Koordination mit Notdiensten: Enge Zusammenarbeit mit Feuerwehr- und Rettungsdiensten, um die Evakuierung zu unterstützen.